Ich habe immer wieder gehört „Krakau ist die schönste Stadt in Polen“, „dort muss man hin“ und obwohl ich aus Polen komme und dort 24 Jahre meines Lebens gelebt habe, hatte ich bisher noch nicht die Möglichkeit diese Stadt zu besuchen. Erst im September 2016 haben wir 4 wunderschöne Tage in Krakau verbracht. Die Stadt bietet eine unbegrenzt Anzahl an Denkmäler. Jeder der sich für Geschichte interessiert, wird sich in Krakau wie ein Fisch im Wasser fühlen.
Wir sind mit der Flugzeug aus Stuttgart nach Krakau geflogen, der Flug dauert nur 1.30h und kostet ca. 130 Euro für Hin-und Rückflug. Für die Übernachtung haben wir ca. 40 Euro pro Nacht/Person bezahlt. Wir haben ein Hotel (www.apartcamea.eu) direkt im Stadtzentrum gebucht, was sich als eine gute Entscheidung erwies. Die krakauer Tuchhallen konnten wir in 2 Minuten erreichen. Sie befinden sich in der Mitte des Hauptmarktes und erfreuen das Auge mit ihre Renaissance-Architektur. Früher konnte man dort Tücher kaufen, wovon sich deren Name ableitet. Jetzt findet man dort leider nur noch kleine Souvenierläden.
In Krakau befinden sich über 130 Kirchen. Eine davon, die St. Peter und Paul Kirche konnten wir jeden Tag auf der Weg in die Stadtzentrum bewundern. Die Kirche ist bekannt für die Statuen der zwölf Apostel. Der Mythos stimmt, man kann nicht einfach an ihr vorbei laufen, jedes mal findet man ein weiteres interessantes Detail. Dies war aber nicht der einzige Grund warum wir bei dieser Kirche immer länger stehengeblieben sind, jeden Abend erregte zudem ein Strassenmusiker die Aufmerksamkeit der Fussgänger. Seine voluminöse Stimme und die vorgetragenen klassischen Stücke harmonierten mit dem Hintergrund der alten Barockkirche. Strassenkünstler verschiedenen Art findet man zu jeder Zeit auf dem krakauer Marktplatz.
Der Wawel ist eines der Hauptziele jeder Reise nach Krakau. Das königliche Schloss wurde innerhalb der Jahrhunderte mehrmals wiederaufgebaut und renoviert, was man an den einzelnen Bauwerken deutlich erkennen kann. Man hat das Gefühl, dass jeder Turm einer anderen Epoche entsprang. Wir hatten leider wenig Zeit zur Besichtigung des gesamten Areals, so dass wir nur die Kathedrale näher erkundeten. Diese versteckt eine reiche Geschichte und gilt als polnisches Nationalheiligtum. Es befinden sich dort in den vielen Grabstätte fast alle verstorbenen Könige Polens. Ich empfehle ausreichend Zeit für den Wawel einzuplanen und den Besuch mit dem Reiseführer zu planen, so kann man an diesem Ort viel über die Geschichte von Polen erfahren.
Ich komme aus Polen, Stefan aus Deutschland, unsere Länder haben eine schwierige Geschichte. Auschwitz war der nächste Punkt auf unsere Reise, wir beide wollten den Lagerkomplex besuchen. Auschwitz liegt circa 70 km von Krakau entfernt. Man kann es mit dem Bus vom krakauer Bahnhof erreichen. Die Reiseführer sprechen verschiedene Sprachen, der Besuch findet in Gruppen statt. Auschwitz besuchen jeden Tag sehr viele Touristen, deswegen sollte man rechtzeitig dort sein um die Eintrittskarten zu besorgen, noch besser ist es die Karten vorab im Internet zu reservieren. (visit.auschwitz.org).
Auschwitz erregt sehr traurige Gefühle, öffnet die Augen und hilft zu schätzen was man hat. Ich finde jeder sollte diesen Ort besuchen. Es macht sehr nachdenklich, aber auch dankbar.
Den Beitrag ende ich mit einem sehr leckeren Kapitel – ponisches Essen! Ja, das muss man probieren, bigos, pierogi, gołąbki… Stefan liebt all das! Und obwohl das Essen eher schwer ist, während wir zu Hause auf gesunde und leichte Ernährung achten, sollte man meiner Meinung nach im Urlaub in Polen eine Ausnahme machen.
Es ist leider nicht einfach, die richtig guten pierogi zu bekommen. Natürlich schmecken sie sowieso am Besten bei Mama, will man jedoch in der Stadt welche probieren, dann emfehle ich eine gutes Restaurant zu besuchen und dabei nicht zu sparsam zu sein. Die Wahrscheinlichkeit ist dann groß, dass man frische, selbstgemachte und nicht industriell hergestellte bekommt. Die zweite Möglichkeit ist es, sich ein schönes kleines Restaurant mit „jedzenie domowe“(Hausmannskost) zu suchen. Diese Lokalitäten findet man jedoch nicht an den Hauptstraßen oder auf dem Marktplatz.