Biniamar, ein ruhiger und idyllischer Ort am Rande der majestätischen Serra de Tramuntana, hat sich als optimaler Ausgangspunkt für unvergessliche Rennrad Touren auf Mallorca erwiesen. Dank seiner strategisch günstigen Lage, ermöglicht Biniamar vielen Routen durch die beeindruckende Sierra de Tramuntana, als auch in das Landesinnere. Zu den begehrten Zielen gehören unter anderem die Pässe Coll Coll d’Honor, Coll de Femenia, Coll de Sa Bataia, Coll de Reis, Coll de Soller und die Auffahrt zum Puig Major.
Die nahe gelegene Stadt Selva bietet einen hervorragenden Radverleih, RossRent Mallorca Bike Rental and hire. Dieser liefert die Räder kostengünstig und zuverlässig direkt an die Unterkunft. Wir waren mit Material und Service höchst zufrieden.
In Biniamar selbst haben wir eine bezaubernde Unterkunft bei einer unglaublich gastfreundlichen Familie gefunden, die uns in ihrem 400 Jahre alten, mit Liebe zum Detail ausgestalteten Stadthaus willkommen hieß. Die Unterkunft bot üppigen Raum. Besonders hervorzuheben ist die großzügige, bestens ausgestattete Küche sowie der verwinkelte Innenhof. Nach einem ausgedehnten Tag im Sattel bot dieser mit seinen zahlreichen Sitzgelegenheiten und einem Pool den idealen Ort zum Entspannen.
In diesem Artikel präsentieren wir eine Auswahl an Rennrad Touren, die uns als Hobby-Radsportler herausgefordert, aber nicht überfordert haben. Sie ermöglichten uns eine traumhafte Trainingswoche, in der wir unsere Grenzen austesten konnten, ohne sie zu überschreiten. Diese Touren führen vorbei an den großen Zielen wie beispielsweise den Puig Major, die auch von Profi-Rennradfahrern angesteuert werden, wie man den Einträgen auf Strava entnehmen kann. Es hat schon einen besonderen Reiz, auf den Spuren der Profis zu wandeln und sich mit deren Leistungen messen zu können.
Unsere Räder waren mit einem 50/34 Kettenblatt und einer 11-32 Kassette ausgestattet. Diese Übersetzung erwies sich stets als ausreichend.
Tour 1: Coll d’Honor
55 km | 660 hm
Diese landschaftlich schöne Einstiegstour in die Berge der Sierra de Tramuntana bietet eine moderate Herausforderung für Rennradfahrer. Mit insgesamt 660 Höhenmetern und einer durchschnittlichen Steigung von 5,9% auf 5,4 Kilometern ist der Anstieg zum Coll d’Honor anspruchsvoll genug, um die Beine zu fordern, aber auch für Hobby-Rennradfahrer gut machbar.
Während des Anstiegs zum Coll d’Honor bieten sich atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft der Sierra de Tramuntana. Aber auch der folgende Abschnitt nach Orient ist landschaftlich sehr reizvoll, fernab belebter Touristenpfade schlängelt sich die Straße an malerischen, kleinen Bauernhöfen vorbei.
Tour 2: Sineu und Can Picafort
86 km | 600 hm
Die Strecke nach Sineu und weiter bis Can Picafort eröffnet eine wunderbare Gelegenheit, das authentische Landesinnere Mallorcas zu erfahren. Die Route ist vornehmlich flach und verläuft überwiegend abseits der großen, stark befahrenen Straßen durch friedliche Landschaften.
Es empfiehlt sich, diese Tour an einem Mittwoch zu fahren, wenn in Sineu der wöchentliche Markt abgehalten wird und sich der Ort in einen pulsierenden Treffpunkt verwandelt. Der Markt, bekannt als einer der idyllischsten der Insel, integriert sich perfekt in die malerischen Gassen der Altstadt und besticht durch seine einzigartige Produktvielfalt, inklusive eines lebhaften Tiermarktes.
Wir haben hier lokalen Käse, frische Empanadas und Mandeln gefrühstückt und bei einem Kaffee das Markttreiben beobachtet.
Tour 3: Kloster Lluc über Pollenca
62 km | 880 hm
Diese Route führt über Pollença zum Kloster Lluc und nimmt dabei den berühmten Pass Coll de Femenia in Angriff. Nach dem Verlassen von Pollença, wo die Strecke zunächst flach beginnt, steigt die Straße allmählich an und mündet in den Coll de Femenia, einen Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von etwa 5,5%. Der Anstieg erstreckt sich über eine Distanz von rund 7,7 Kilometern und führt durch beeindruckende Landschaften bis zum Kloster Lluc, einem spirituellen Mittelpunkt inmitten der Serra de Tramuntana.
Tour 4: Puig de Santa Catalina
47 km | 480 hm
Der Puig de Santa Catalina bietet auf 2,7 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 6,9%. Diese Auffahrt ist zwar kurz, zeichnet sich aber durch Abschnitte mit scharfen Anstiegen aus, besonders durch die engen und steilen Haarnadelkurven gleich zu Beginn. Bevor man oben ankommt, führt die Straße einmal um den Gipfel herum, von dem aus man eine fantastische Aussicht genießt.
Dies ist einen Strecke ideal für einen Erholungstag.
Tour 6: Puig Major
86 km | 1600 hm
Die Route von Biniamar über Bunyola nach Sóller und weiter hinauf zum Puig Major ist eine anspruchsvolle Tour, die sich aus zwei wesentlichen Anstiegen zusammensetzt, dem Coll de Sóller und der Auffahrt zum Puig Major.
Der Coll de Sóller, mit seinen 4,5 km und einer durchschnittlichen Steigung von ca. 6%, bietet zwar begrenzte Aussichten, doch das sportliche Erlebnis macht ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Tour.
Die Herausforderung setzt sich in Sóller fort, wo die Auffahrt zum Puig Major beginnt. Diese gilt als eine der längsten durchgängigen Bergauffahrten auf der Insel, mit einer Länge von 14,5 km und einer durchschnittlichen Steigung von 6,1%. Die Route startet mit langgezogenen Kurven und einer konstanten Steigung von 6%. Nach etwa 2,5 km wird die Auffahrt für etwa 1000 m deutlich steiler, mit einer Steigung von bis zu 7,5%. Anschließend flacht die Route ab, wird geradliniger und weniger kurvig. Beim Erreichen des Mirador de ses Barques Parkplatzes, nach etwa 6,5 km, reduziert sich die Steigung auf 4,5%.
Nach diesem Aussichtspunkt wechselt die Straße zwischen langgezogenen Kurven und Geraden, bis eine spektakuläre Felsdurchfahrt bei km 8 erreicht wird. Danach geht es leicht bergab, bevor die finalen 5 km mit einer durchschnittlichen Steigung von über 6% beginnen. Eine letzte Herausforderung wartet etwa 3 km vor dem Gipfel mit einer steilen Rampe. Vor dem Erreichen der Passhöhe weisen Schilder auf den bevorstehenden Tunnel und den Aussichtspunkt Sa Regana hin. Der Gipfel liegt direkt hinter einem etwa 300 m langen, unbeleuchteten Tunnel.
Weiter geht es ab hier vorbei am Bergsee Gorg Blau und dem Acueducto del torrente del Gorg Blau, welches das Wegkreuz in Richtung Sa Calobra markiert.
Die Abfahrt nach Caimari ist ein weiteres Highlight dieser Strecke. Sie führt über kurvige Serpentinen, die sich durch dichte Wälder schlängeln und uns ein beeindruckendes Spiel aus Licht und Schatten bot. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll und erfordert von den Fahrern volle Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit in den engen Kurven.
Tour 7: Port de Sa Calobra
76 km | 1760 hm
Die Tour nach Sa Calobra ist eine besondere Herausforderung, da sie auf vergleichsweise kurzer Strecke viel Höhenmeter überwindet. Diese resultieren aus zwei bemerkenswerten Anstiegen, dem Anstieg von Caimari zum Coll de Sa Bataia und dem legendären Anstieg vom Küstenort Sa Calobra zum Coll de Reis.
Der Coll de Sa Bataia ist der dritthöchste Pass Mallorcas. Auf einer Länge von 7,9 km mit einer druchschnittlichen Steigung von 5% geht es ab Caimari durch traumhaft schöne Waldabschnitte hinauf zum Gipfel. Hier gibt es eine Tankstelle, einen Getränkeautomaten und ein Restaurant, welche Radfahrern eine willkommene Versorgung bieten.
Der Coll de Reis offenbart eine der atemberaubendsten Landschaften Mallorcas. Mit dem türkisblau glitzernden Mittelmeer, steil ins Meer abfallenden, schroffen, kalkweißen Klippen und einem mutig angelegten Asphaltband, das sich vom Küstenort Sa Calobra hinauf zum Coll de Reis windet, bietet dieser Anstieg ein unvergleichliches Panorama. Er hat ein durchschnittliche Steigung von 7% auf einer Länge von 10,1 km.
Diese Route ist, neben dem Weg zum Cap de Formentor, sicher eine der landschaftlich beeindruckendsten der Insel.
Tour 8: Kap Formentor
102 km | 1340 hm
Die Route von Biniamar über Pollenca zum Kap Formentor ist zweifellos eine der schönsten Strecken auf Mallorca, reich an atemberaubenden Ausblicken auf die Steilküste und das weite, tiefblaue Meer.
Beginnend in Biniamar, führt die Fahrt zunächst nach Pollenca, einer malerischen Stadt mit einem charmanten Hauptplatz, der zum Verweilen in einem der Cafés einlädt. Der Abschnitt zwischen Campanet und der Einmündung in die MA-2200 vor Pollenca, bekannt als das „Peter Maffay Tal“, ist besonders schön. Diese Strecke ist nahezu frei von Verkehr und bietet eine traumhafte Landschaft.
Die 18 Kilometer lange Stichstraße von Port de Pollença führt über die Halbinsel Formentor bis zum Kap und bietet zahlreiche Panoramen über das Küstengebirge. Die Straße wurde vom italienischen Ingenieur Antonio Paretti an der Steilküste erbaut und zählt zu den schönsten auf Mallorca. Der Verkehr auf dieser Strecke ist hauptsächlich touristisch geprägt und daher recht moderat.
Ab Port de Pollenca steigt die Straße über 3 km mit einer durchschnittlichen Steigung von etwas über 6% hin zum Aussichtspunkt Es Colomer an, bevor diese hinunter zum Playa de Formentor führt. Der letzte Abschnitt hin zum Kap umfasst einen weiteren Anstieg von ca. 200hm – die Steigungen im Komoot Profil sind an dieser Stelle jedoch überschätzt, da die Strecke teilweise durch Tunnels verläuft. Das korrekte Profil findet man auf queldich.de. Dieser letzte Streckenabschnitt liefert besonders beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Buchten und schlußendlich auf den Leuchturm.